Filmprojekt „Races“ erhält weiteren Heinrich-Schmitz-Preis und wird im Kino im U der Öffentlichkeit vorgestellt

Am 5. Oktober 2020 erhielt die Geschichts-AG des Westfalen-Kollegs in einer Feierstunde im Dortmunder U einen weiteren Preis für das 2018 abgeschlossene Filmprojekt „Races“, in dem auf unterschiedlichen Zeitebenen Antisemitismus und Rassismus im Laufsport behandelt werden. Am 27. Oktober fand dann die erste öffentliche Vorführung von „Races“ und Ausschnitten aus dem Begleitmaterial im Kino im U statt.

Der Heinrich-Schmitz-Preis, der an einen engagierten Dortmunder Lehrer des 19. Jahrhunderts erinnert und an Schulen für ehrenamtliches Engagement im Stadtbezirk West verliehen wird, ging in diesem Jahr an das Westfalen-Kolleg für ein Folgeprojekt zu „Races“: Im Anschluss an den eigentlichen Film auch noch Interviews im Rahmen eines Making-of mit den Beteiligten zu führen und auf Zelluloid zu bannen, verfolgt die Idee, die Erfahrungen für die Weiterarbeit mit „Races“ nachhaltig verfügbar zu machen. Schließlich sind die am Film beteiligten (inzwischen ehemaligen) KollegiatInnen nicht nur eine heterogene Mischung aller Gesellschaftsschichten, sondern haben unterschiedliche Hautfarben, sexuelle Orientierungen, Religionen, verfügen teilweise über einen Migrations- und Fluchthintergrund. Vieles von dem, was der Film thematisiert, haben sie im Hier und Jetzt am eigenen Leib erfahren. In den ein Jahr nach dem Film gedrehten Interviews erzählen die TeilnehmerInnen nicht nur von ihren Gefühlen beim Drehen des Filmes und ihren Meinungen zu ihren Filmidentitäten, sondern sie sprechen besonders eindrucksvoll von ihren persönlichen Erfahrungen mit Rassismus, Diskriminierung und Verfolgung in unterschiedlichen Formen und verschiedenen Lebensbereichen.

Der Film „Races“ selbst blickt nun zwei Jahre nach seiner Fertigstellung auf eine Weltreise zurück: Auf Filmfestivals von Kanada bis Indien hatte er sich für die Endrunden der Wettbewerbe qualifiziert. In Dortmund war er allerdings bisher nur vor geladenem Publikum zu sehen. Deswegen war die Freude unter den Beteiligten groß, als sich die Gelegenheit bot, in einer Kooperation mit der Volkshochschule Dortmund, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dortmund und der Auslandsgesellschaft, den Film im Kino im U, sozusagen in der Nachbarschaft des Westfalen-Kollegs, am 27. Oktober der Öffentlichkeit zu präsentieren. Anders als geplant, wurde auch diese Veranstaltung wegen der veränderten Hygieneanforderungen eine vor quasi geladenem Publikum, aber im Anschluss an die Filmaufführung gab es eine lebhafte Gesprächsrunde, an der Britta Bollermann (Bereichsleitung der Volkshochschule Politik, Gesellschaft und Ökologie), der Regisseur Cem Arslan, von den Ehemaligen Elikem Anyigba und für die Geschichtsfachschaft Dr. Anja Wieber teilnahmen. So konnte das Publikum dann doch noch weiterführende Ideen mit nach Hause nehmen und der Film über’s Laufen bleibt gewissermaßen in Bewegung.