Jenseits von Rosa und Hellblau – Filmvorführung und Gespräch mit Regisseur Marcus Preis
Anlässlich der Themenwoche gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit hatten die Studierenden der Studiengruppen 1.4 und 1.7 am Dienstag, den 18.5.21 die Möglichkeit, sich in einem digitalen Workshop mit dem Regisseur Marcus Preis über seinen Dokumentar- Film „Jenseits von Rosa und Hellblau“ auszutauschen.
In diesem Film begleitet Marcus Preis die Kinder Nuka, 13 Jahre alt und Sophia, 6 Jahre alt, die transident* sind. Das bedeutet, dass ihre gefühlten Geschlechterrollen nicht mit ihrem Körper zusammenpassen. Er ließ in einem sehr einfühlsamen Film sowohl die betroffenen Kinder und deren Familien als auch ihr Umfeld z.B. Lehrende und Freund*innen zu Wort kommen. Eine Endokrinologin und eine Therapeutin beleuchteten dabei das Thema auch aus wissenschaftlicher Sicht.
Um sich für das Thema zu sensibilisieren, sollten die Teilnehmer*innen anhand von Beispielsituationen zunächst ihre eigenen Reaktionen und ihr eigenes Verhalten einschätzen. Dabei begann direkt und noch vor der gemeinsamen Sichtung des Films eine angeregte Diskussion über die eigene Geschlechterrolle und die Vorurteile, die in der Gesellschaft mit bestimmten Geschlechtern verbunden sind.
Auch nach der Filmvorführung war das Bedürfnis nach Austausch groß, da alle Teilnehmenden von dem Gesehenen sehr bewegt waren. Marcus Preis beantwortete geduldig alle Fragen, schilderte ausführlich die Arbeit am Film und berichtete auch von den Erlebnissen hinter der Kamera, so dass den Teilnehmern die Workshop-Zeit wie im Flug verging.
Alle Teilnehmenden empfanden den Vormittag als sehr lehrreich und gewinnbringend. Wir bedanken uns sehr bei Marcus Preis und auch bei unserem Schulsozialarbeiter Marcel Boecker, der den Kontakt hergestellt hat.
Wissen to go:
*Transidente Menschen sind körperlich eindeutig ein Mann oder eine Frau. Ihre gefühlte Geschlechterrolle passt aber nicht mir ihrem Körper zusammen.
Intersexuelle Menschen sind Menschen, die aufgrund ihrer äußeren oder innerlichen körperlichen Merkmale nicht eindeutig männlich oder weiblich sind. 