Projektwoche für angehende Lehrer:innen und Sozialarbeiter:innen 

NNEWS_Soziale_Arbeit.jpgachdem alle sonstigen Pflichten erledigt waren, kam am Ende des Sommersemesters 2022 am Westfalen-Kolleg eine Gruppe Studierender zusammen, deren Berufswahl auf das Lehramt oder die Soziale Arbeit gefallen ist.

In einem wahren Marathon von 45 Unterrichtsstunden innerhalb von fünf Tagen unternahmen die Teilnehmer:innen theoretisch wie praktisch die ersten spannenden Schritte in eine lohnende berufliche Zukunft. 
"Lehrer:innen haben vormittags Recht und nachmittags frei." - ganz so einfach ist es leider doch nicht. Um aber den Gang auf die andere Seite des Pultes zum Zeitpunkt eines frühzeitig anstehenden ersten Praktikums - und darüber hinaus - zu erleichtern, wurden in dieser Projektwoche einige grundlegende Aspekte von Schule und Unterricht bzw., in der Sozialen Arbeit, der Gestaltung von Gruppenstunden und Fahrten beleuchtet. Neben den verschiedenen Phasen einer Unterrichtsstunde sowie dem Einsatz von Sozialformen und Medien ging es um offene Methoden für einen kreativen Unterricht, so u.a. um die Freiarbeit, das Planspiel und die szenische Interpretation, die nach einer theoretischen Einführung praktisch ausprobiert wurden. Auch die Qualität von Unterrichtsmaterialien wurde angesprochen, und während eines Besuches in einem Schulverlagszentrum konnten aktuelle Materialien der angestrebten Fächer in Augenschein genommen werden. 
Der Bereich Soziales Lernen ist ebenfalls sowohl für angehende Lehrer:innen als auch Sozialarbeiter:innen von Bedeutung, denn immer mehr Kinder und Jugendliche erhalten in ihren Familien keine sichere Lebensorientierung mehr und erwerben die für ein gelingendes Miteinander notwendigen sozialen Kompetenzen nicht mehr in ausreichendem Maße. Zusätzlich führt Unsicherheit während der Pubertät möglicherweise zu unerwünschtem Verhalten. Hier sind Schule und Jugendarbeit gefragt, im Rahmen von Projekttagen und Fahrten, aber auch im täglichen Unterricht bzw. in der Gruppenstunde Möglichkeiten zum sozialen Lernen zu schaffen. 

 


Die Teilnehmer:innen der Projektwoche beschäftigten sich daher praxisorientiert und zum Selbst-Ausprobieren mit kommunikationsfördernden und kreativen Übungen und Spielen, die Kindern und Jugendlichen helfen, Hemmungen und Unsicherheiten abzubauen, die eigene Person besser einzuschätzen, selbstbewusst zu handeln, Kontakte herzustellen sowie ihren Platz in der Gruppen- oder Klassengemeinschaft einzunehmen und auszufüllen. Des Weiteren ging es um die Themen Suchtprophylaxe sowie Geschlechterrollen und Partnerschaft. Außerdem entdeckten die Teilnehmer:innen viel Neues aus der Interaktions- und Erlebnispädagogik, sangen Lieder für die Gruppe und entwarfen Spielgeschichten und Schulhofolympiaden. Auch Stilleübungen für Gruppen wurden thematisiert und praktisch ausprobiert. Selbstverständlich kamen auch rechtliche Fragen wie z.B. die der Aufsichtspflicht und Verfahren zur Konfliktlösung - u.a. Mediation - nicht zu kurz. 
Soweit gewünscht, besteht nun im Anschluss an die Veranstaltung die Möglichkeit zur Planung und Durchführung einer ersten eigenen Unterrichtsstunde, um zumindest einen kleinen Teil des Gelernten praktisch zu erproben und sich selbst auf der anderen Seite des Pultes zu erleben. 

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