Geschichts-AG erhält Heinrich-Schmitz-Preis
![Verleihung Heinrich-Schmitz-Preis 2016 Verleihung Heinrich-Schmitz-Preis 2016](/images/aktuelles/2016Sommersemester/heinrichschmitzpreis2kl.jpg)
Heinrich Schmitz, der Namensgeber für diesen Preis, war ein außergewöhnlicher Lehrer des 19. Jhds., der auch nicht davor zurückschreckte von der preußischen Obrigkeit eine konsequente Schulpolitik einzufordern. Zum fünften Mal fand die Verleihung dieser Auszeichnung im feierlichen Rahmen im Westfälischen Industrieklub statt. Die Reden des Bürgermeisters Manfred Sauer, des Bezirksbürgermeisters Friedrich Fuß und des Laudators Dr. Schlensker hoben die Notwendigkeit des ehrenamtlichen Engagements für das Funktionieren einer demokratischen Gemeinschaft hervor, aber auch das Gebot der Menschlichkeit und Empathie, das sowohl dem „Edlen Menschenfreund Heinrich Schmitz“, so seine Grabinschrift, gerecht werde als auch in der aktuellen Situation der Flüchtlingskrise das Gebot der Stunde sei. Ferner verwiesen alle Redner auf die Bedeutsamkeit einer Erinnerungskultur für eine funktionierende Demokratie.
Ausgezeichnet wurde neben zwei anderen Dortmunder Schulen die Geschichts-AG des Westfalen-Kollegs für ihr vielfältiges Engagement in der historischen Erinnerungsarbeit. So fanden z. B. Gespräche mit diversen ZeitzeugInnen statt – es sprachen Überlebende verschiedener KZs, aber auch eine Nachfahrin einer Teilnehmerin des Kindertransports, ein durch falsche NS-Identität Überlebender und ExilantInnen. Nach einem dieser Gespräche entstand bei Studierenden der Wunsch eine Studienfahrt nach Auschwitz durchzuführen, die 2013 stattfand. Im Rahmen der Vorbereitung dieser Fahrt fragte eine andere Studierende an, ob sich nicht jüdische MitbürgerInnen aus der unmittelbaren Nachbarschaft finden ließen, für die das Westfalen-Kolleg dann die persönliche Erinnerungsarbeit übernehmen könnte.
So kam es zum Stolpersteinprojekt an der Rheinischen Straße. Bisher hat die Geschichts-AG sechs Steine gelegt, weitere sind in Vorbereitung. Es handelt sich dabei um Mitglieder der Familien Jordan (Rheinische Straße 56) und Neugarten (Rheinische Straße 29). Im Schulgarten wurde ein sogenannter KZ3-Apfelbaum gepflanzt. Mit einer neben dem Baum angefertigten Installation hat eine weitere Studierende des Westfalen-Kollegs einen Ort für das Gedenken an diese Familien geschaffen.
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